Die Weinraute (Ruta graveolens), auch Raute oder Gartenraute genannt, ist eine alte Heil- und Gewürzpflanze aus dem Mittelmeerraum. Schon im Altertum wurde sie für ihre heilkräftigen Eigenschaften geschätzt und galt als Schutz- und Zauberkraut. Heute wird sie nur noch selten in der Küche verwendet, hat aber nach wie vor einen Platz in der Naturheilkunde und als Zierpflanze in Kräutergärten.
Steckbrief
Botanischer Name: Ruta graveolens
Pflanzenart: Immergrüner Halbstrauch
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
Wuchshöhe: 30 – 80 cm
Blütezeit: Juni bis August
Standort: Sonnig, warm, trocken; liebt kalkhaltige, nährstoffarme Böden; ursprünglich aus dem Mittelmeerraum
Erntezeit: Blätter: Mai–August (sparsam ernten, da sehr intensiv)
Blätter: Gefiedert, graugrün, kräftiger aromatisch-herber Duft, leicht bitter im Geschmack
Blüte: Kleine, gelbgrüne Blüten in lockeren Dolden, zart duftend
Verwendung: Sparsam in Fleisch- und Fischgerichten, für Kräuteressig und Aromawasser, traditionell für „Grappa alla ruta“ in Italien
Heilkunde: Verdauungsfördernd, krampflösend, beruhigend, durchblutungsfördernd; äußerlich bei Prellungen, Verstauchungen und rheumatischen Beschwerden; Vorsicht: In höheren Dosen giftig!
Besonderheiten: Seit der Antike als Schutz- und Zauberkraut bekannt; Früher in Klostergärten kultiviert; heute vor allem in Südeuropa noch in Likören und Spezialitäten verwendet
Heilkunde
Die Weinraute wurde seit der Antike in der Heilkunde geschätzt, sollte aber nur sparsam und mit Vorsicht genutzt werden:
- Verdauung: Fördert Magen- und Gallentätigkeit, wirkt anregend bei Völlegefühl
- Krampflösend & beruhigend: Traditionell bei Nervosität, Menstruationsbeschwerden und leichten Krämpfen
- Kreislauf: Leicht durchblutungsfördernd, stärkend bei Erschöpfung
- Äußerlich: In Salben oder Umschlägen bei Prellungen, Verstauchungen und rheumatischen Beschwerden
In der Küche
Die Weinraute ist heute nur noch selten in der Küche zu finden, war aber früher ein bekanntes Würzkraut. Sie sollte immer sehr sparsam eingesetzt werden, da ihr Aroma stark und leicht bitter ist:
- Gewürz: Fein gehackt zu kräftigen Fleisch- oder Fischgerichten
- Liköre & Spirituosen: In Italien beliebt als „Grappa alla ruta“, bei dem ein Zweig in der Flasche mitzieht
- Essige & Öle: Verleiht Kräuteressig oder -öl ein herbes Aroma
- Kombinationen: Passt in winzigen Mengen zu mediterranen Rezepte