Die Pimpinelle (Sanguisorba minor) ist ein aromatisches Wildkraut und Heilkraut. Sie stärkt Verdauung und Kreislauf und verfeinert Salate und Kräutersoßen.
Was ist die Pimpinelle?
Die Pimpinelle (Sanguisorba minor), auch Kleiner Wiesenknopf genannt, ist ein mehrjähriges Wildkraut aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Sie ist in ganz Europa verbreitet und wächst auf trockenen, sonnigen Wiesen, Böschungen und mageren Rasenflächen.
Mit ihren fein gefiederten Blättchen und den kleinen, kugelrunden Blütenköpfchen gehört die Pimpinelle zu den zarten, aber sehr aromatischen Kräutern.
Ihr leicht nussig-gurkiger Geschmack macht sie zu einem beliebten Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße.
Früher war sie nicht nur ein Küchenkraut, sondern auch ein bewährtes Heilkraut zur Blutreinigung, Verdauungsförderung und Stärkung des Kreislaufs.
Steckbrief
Botanischer Name: Sanguisorba minor
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Pflanzenart: Mehrjährige Staude
Wuchshöhe: 20 – 60 cm
Blütezeit: Mai – August
Erntezeit: Mai – September (vor der Blüte)
Standort: Sonnig bis halbschattig, kalkhaltiger Boden
Vermehrung: Aussaat oder Teilung
Verwendung: Küchen- und Heilkraut
Heilkunde: Blutstillend, verdauungsfördernd, kreislaufstärkend
Besonderheiten: Aromatisch, winterhart, altbewährtes Wildkraut
Heilkunde
In der Volksheilkunde wurde die Pimpinelle seit dem Mittelalter als blutstillendes, kühlendes und verdauungsförderndes Kraut geschätzt.
Der botanische Name Sanguisorba bedeutet wörtlich „Blutaufsauger“ , was ein Hinweis auf ihre blutstillende Wirkung ist.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Pimpinelle enthält:
- Gerbstoffe, diese sind entzündungshemmend, blutstillend
- Saponine, diese sind schleimlösend, stoffwechselanregend
- Vitamin C, dieses stärkt das Immunsystem
- Flavonoide, diese sind antioxidativ und gefäßschützend
Dadurch wirkt sie:
- Blutstillend (z. B. bei kleinen Wunden oder Nasenbluten)
- Verdauungsfördernd bei Völlegefühl
- Leicht harntreibend und stoffwechselanregend
- Kräftigend für Herz und Kreislauf
Die Pimpinelle galt früher als Frühjahrskraut, das den Körper reinigt und stärkt.
Auch in der modernen Phytotherapie wird sie wegen ihrer milden, regulierenden Wirkung geschätzt.
Ernte und Verarbeitung
Für Heilzwecke werden die frischen Blätter und jungen Triebe verwendet.
Geerntet wird von Mai bis September, am besten vor der Blüte, weil die Blätter danach etwas herber werden.
Nach dem Sammeln werden die Blätter frisch verwendet oder getrocknet.
Beim Trocknen sollte sie schonend und schattig behandelt werden, um das Aroma zu bewahren.
Verarbeitung:
- Tee: 1–2 TL getrocknete Blätter mit heißem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
- Tinktur: Frische Blätter mit 40 % Alkohol ansetzen, 2–3 Wochen ziehen lassen, abseihen
- Äußerlich: Kalter Teeaufguss für Umschläge bei kleinen Verletzungen oder Hautreizungen
In der Küche
Die Pimpinelle ist ein klassisches Küchen- und Würzkraut, das mit seinem fein nussigen Aroma viele Speisen verfeinert.
Besonders beliebt ist sie in der Frankfurter Grünen Soße, wo sie zusammen mit Schnittlauch, Petersilie, Borretsch, Sauerampfer, Kerbel und Kresse verwendet wird.
Sie passt ideal zu:
- Frühlingssalaten
- Kräuterbutter
- Dips und Quarks
- Omeletts und Eierspeisen
- Kräuteressig und Ölen
Tipp: Die Blätter immer frisch und roh verwenden, denn beim Erhitzen verliert die Pimpinelle ihren Geschmack.
Standort und Pflege
Die Pimpinelle liebt sonnige bis halbschattige Plätze und durchlässige, kalkhaltige Erde.
Sie ist pflegeleicht, winterhart und ideal für Kräuterbeete, Steingärten oder Balkonkästen.
- Aussaat: März bis Mai direkt ins Freie
- Pflege: Wenig gießen, Staunässe vermeiden
- Ernte: Regelmäßig junge Blätter schneiden, das regt den Neuaustrieb an.
- Überwinterung: Staude ist winterhart, kann aber mit Reisig geschützt werden.